Chipsforum

Moin

Ich weiß nicht ob es allgemein schon bekannt ist, seit Februar gehören zwei medizinischen oder FFP 2 Masken in den Verbandskasten im Auto.

https://www.inrlp.de/ratgeber/fahren/co ... rt-5355863


Mfg

Oh, das ist wohl nicht nur mir entgangen... Danke für den Hinweis!
Aber ganz ehrlich: 5,00 Euro OWi-Geld wegen fehlender EH-Ausrüstung an Bord...das ist nicht nur ein Witz sondern der blanke Hohn. Als ehgemaliger Rettungsassistent bin ich ein großer Verfechter davon, dass Fahrzeugführer deutlich besser in Sachen Erste Hilfe ausgebildet werden müssen als es bisher der Fall ist. Gerne auch mit Widerholung des Lehrganges alle 2 Jahre...wie beim TÜV beispielsweise. Der eine Lehrgang für den Erwerb des FS ist bei manchen Leuten schon Jahrzehnte her und ich bezweifle wohl nicht ganz unbegründet, dass davon nichts mehr bekannt ist, zumal sich in den Maßnahmen aufgrund neuer Erkenntnisse aus der Medizin diverse Prozeduren immer weider ändern. Die bekannteste Änderung dürfte die Vorgehenseweise bei der CPR (Cardio-pulmunale Wiederbelebung = aka als "Herz-Lungen-Wiederbelebung" oder falsch als "Herzdruckmassage"), bei der man bereits seit ein paar Jahren den Rhythmus 30:2 (30 Herzmassagen : 2 Beatmungen) vorgibt und nicht mehr 15:1, wie früher. Das wichtigste ist nicht das Insuflieren von Luft in die Lunge, sondern die Aufrechterhaltung des Blutkreislaufes als Transportsystem für den Sauerstoff.

Merlino72 hat geschrieben: ↑Mi 9. Mär 2022, 07:07 Aber ganz ehrlich: 5,00 Euro OWi-Geld wegen fehlender EH-Ausrüstung an Bord...das ist nicht nur ein Witz sondern der blanke Hohn.

Da gebe ich dir Recht.

Das Fehlen der Masken kann bisher noch gar nicht geahndet werden. Der nächste Unsinn. Immer wieder diese bescheidene Gesetzgebung bei uns.

"Aktuell wird das Fehlen der Erste-Hilfe-Ausrüstung im Auto mit fünf Euro bestraft. Aber: Die Masken sind davon noch ausgenommen. Der Grund dafür ist die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Der entsprechende Paragraph § 35h muss noch angepasst werden, damit bei Fehlen der Schutzmasken ein Bußgeld fällig werden kann. Es gilt deshalb eine Übergangsfrist von einem Jahr".

Die Sätze ab "Aber:" hätte die Presse besser mal weglassen können. Soll sich doch jeder selbst schlau machen, ob es jetzt schon sanktioniert wird oder erst in 1 Jahr. Wäre sicherlich förderlicher gewesen, dass viele schnell nachrüsten.

Aber in wieweit wirkt sich das Vorhandensein von Masken im Verbandkasten denn auf die Fähigkeiten im Falle eines Falles Erste Hilfe Maßnahmen einleiten zu können aus? Wenn das nach Westen und Masken so weitergeht, muss für den Kasten bald ein ganzer Sitz reserviert werden.

Incanus hat geschrieben: ↑Mi 9. Mär 2022, 17:34 Aber in wieweit wirkt sich das Vorhandensein von Masken im Verbandkasten denn auf die Fähigkeiten im Falle eines Falles Erste Hilfe Maßnahmen einleiten zu können aus?

Unstrittig kommt man einem Verletzten erfahrungsgemäß z.B. beim Versorgen, Verbinden etc. näher als es der empfohlene Infektions-Sicherheitsabstand es gebietet. Hat man seine Maske beim Autofahren vergessen ist die Notreserve im Verbandskasten.
Für Patienten die von Mund zu Nase beatmet werden, gibt es schon seit Jahren andere Masken mit Ventilen.

Incanus hat geschrieben: ↑Mi 9. Mär 2022, 17:34 Wenn das nach Westen und Masken so weitergeht, muss für den Kasten bald ein ganzer Sitz reserviert werden.

Soviel mehr ist das nun auch wieder nicht. Mache ich gerne, um im Ernstfall gut ausgerüstet zu sein.

Im Falle eines Nofalles suche ich doch nicht erst nach einer Maske, die mir dann bei der Ersthilfe sowieso verrutscht. Und die Masken mit Ventilen gibt es ja nicht wegen Infektionsgefahr, sondern um das Beatmen zu erleichtern, weil es so einfacher ist alles dicht zu bekommen.

Incanus, du hast mit deinen beiden Posts natürlich recht. Eine ffp2 Maske im verbandskasten hat nichts mit der Fähigkeit zu tun Erste Hilfe zu leisten. Ich habe mich einfach nur aufgeregt dass man sich um ffp2 Masken kümmert, vom Gesetzgeber her, wenn es darum geht einem Menschen sogar das Leben zu retten und dass man sich über sowas Gedanken macht, anstatt die gesamt Befähigung alle autofahrer anzuheben... Z.b. durch wiederholte Erste-Hilfe-Kurse.

Was die mundstücke zum beatmen betrifft... Die sollen tatsächlich das beatmen erleichtern, gleichzeitig aber auch für Laien, die das noch nie gemacht haben, die Hemmschwelle nehmen, da sie nicht in direkten Kontakt mit Mund oder Nase des unfallopfers in Berührung kommen. Noch besser als diese mundstücke wäre direkt einen Beatmungsbeutel einzusetzen, wäre dann aber definitiv den benötigten Platz für die Ausrüstung in einem privaten KFZ sprengt und auch bei der Anschaffung nicht ganz günstig sein dürfte, wenn man die hochwertigen Varianten nimmt..
Was mich aber regelmäßig zur Weißglut bringt sind, wie es Zero bereits schrieb, die Gesetzgebungen in Deutschland. Es wirkt alles zu zögerlich, zu zaudernd, zu detailverliebt und der Fokus auf das Wesentliche und wichtige geht fast in jedem Fall verloren.

Es ging mir nicht um Deinen Beitrag, sondern warum der Gesetzgeber meint es wäre sinnvoll Masken im Verbandkasten mitzuführen.

Änderungen an der Bestückung gab es doch schon immer und noch gilt die Übergangsfrist.

Ja, die Bestückung eines Verbandkastens, Rettungsfahrzeuges und vieler anderer Dinge sind doch in den DIN-, bzw. EN-Normen definiert.
Was ich nicht verstehe: Warum wird nicht einfach die Norm geändert...einfach zwei FFP2 Masken dazu schreiben und gut ist. Warum kann man dann nicht sofort sanktionieren, wenn der mitgeführte Verbandkasten nicht der Norm entspricht?!?

Merlino72 hat geschrieben: ↑Do 10. Mär 2022, 06:50 ... Warum wird nicht einfach die Norm geändert...einfach zwei FFP2 Masken dazu schreiben und gut ist...

Ganz einfach - weil die EN-Norm EU-weit gilt! Also müsste in jedem EU-Land dafür abgestimmt werden in den betreffenden Ausschüssen der Länder!

Und das für einen völlig zweckfreien Aktionismus. Wie schon gesagt, wozu braucht man Masken im Verbandkasten?

Foren-Rentner™ hat geschrieben: ↑Do 10. Mär 2022, 09:59 Ganz einfach - weil die EN-Norm EU-weit gilt! Also müsste in jedem EU-Land dafür abgestimmt werden in den betreffenden Ausschüssen der Länder!

Da hast Du vollkommen Recht. Daran hatte ich nicht gedacht.

Im Verbandskasten sind die meisten Artikel nur nach DIN Norm bis auf 2 das wären die Einmalhandschuhe und halt jetzt die Masken.

Auch nachzulesen unter https://www.bvmed.de/download/bvmed-inf ... -din-13164

Aber es ist wie überall EN-Norm geht vor wenn es eine gibt und dann erst die nationale DIN. Dies musste ich schon mehrfach lernen.
In meinem ersten Beruf als Maurer habe ich im Endefekt im Bereich Zement dreimal umlernen müssen erst gab es ein DIN Änderung danach kam die EN Norm. Ebenso war es auch in meiner Ausbildung zum TZler.
Es hängt halt alles damit zusammen das man die verschieden nationalen Regelwerke vereinheitlich will und muss, da man ansonsten soviele nebeneinander beachten müsste. Allein aus dem Grund da ja EU weit Ausschreibungen im Normalfall laufen.