Welchen Fritz!Repeater

Heim-Netzwerke, Netzwerk-Hardware, Konfiguration, etc.
Antworten
JoBa
Chipspezies8472
Beiträge: 3
Registriert: Mo 7. Feb 2022, 08:30

Welchen Fritz!Repeater

Beitrag von JoBa »

Hallo zusammen!

Ich würde mir gerne einen Fritz!Repeater anschaffen, um das DG besser mit WLAN abzudecken.
Der Repeater soll als LAN-Brücke im Meshed-Netzwerk eingesetzt werden. Im DG können 5..6 Geräte zeitgleich aktiv sein. Video-Streaming inklusive.
Jetzt überlege ich welche der Repeater der Beste ist: derr 1200AX, 2400 oder 3000. Insbesonder preislich nehmen sich der 1200AX und 2400 nichts. Zudem liegt die angegebene Transferrate des 1200AX jetzt auch in dem Bereich des 2400. Weiß jetzt aber nicht, ob dieser Trumpf nur bei Wi-Fi 6ausgespielt wird.

Was würdet ihr empfehlen?

Danke & Grüße
JoBa
Mattusalem
Chipsocampa
Beiträge: 101
Registriert: Di 18. Jan 2022, 10:48

Re: Welchen Fritz!Repeater

Beitrag von Mattusalem »

Vor einer Empfehlung müsste man wissen, welches Gerät sich per LAN zu dem WLAN-Repeater verbinden soll ? Ich vermute eine Fritz!Box ? Geräte anderer Hersteller sind nicht Mesh-fähig im Zusammenspiel mit Fritz!Repeatern

Ferner muss man sich bewusst sein, dass das Endresultat sprich der netto-Durchsatz auf IP-Protokoll-Ebene stark von den lokalen Gegebenheiten bei Dir abhängen ? Flächenabdeckung, Wände, Material der Wände, Ort des Repeaters, viel, wenig Nachbar-WLANs ? Ist die abzudeckende Fläche groß und muss das Signal durch stark dämpfende Wände oder zwei oder mehr Wände ?

Warum erwähne ich das ?

Wenn die Geräte einen niedrigen Signalempfang auf 5GHz haben (weit entfernt, viele oder gut dämpfende Wände/Möbel), dann wird das WLAN auf 2,4 GHz verwendet. Hier können alle Repeater so ziemlich das gleiche. Der 1200AX hat den Vorteil das AX-WLAN auch 2,4GHz unterstützt und das WLAN hier etwas besser sein kann, wenn den die Endgeräte auch AX-WLAN unterstützen was meist noch nicht der Fall ist.

Ist bei Dir 5GHz realistisch, da die Endgeräte z.B. sich im gleichen Raum befinden oder relativ nah in einem Nachbarraum nur durch eine dünne Wand getrennt, dann sind die Repeater 1200AX und 2400 sehr ähnlich. Im Prinzip einziger Unterschied ist, dass der Repeater 1200AX den AX-WLAN Standard unterstützt. Auf sehr kurze Distanzen und bei viel WLAN-Konkurrenz durch die Nachbarn, spielt AX seine Vorteile aus. Aber nur wenn die Endgeräte ebenfalls AX unterstützen. Sprich wenn es sich preislich nichts oder nicht viel gibt kann man durchaus zum 1200AX greifen.

Die Unterschiede zum Repeater 3000 sind da schon interessanter. Im Repeater 3000 ist die Unterstützung für drei physische WLANs verbaut (bei den anderen zwei). Eins auf 2,4Ghz und zwei auf 5Ghz. Hier hat man die Möglichkeit zwei physisch getrennte WLANs auf 5GHz zu betreiben. Das macht sich dann bemerkbar wenn man ganz explizit eine WLAN-Verbindung mit kurzen Verzögerungszeiten (umgangssprachlich niedriger Ping) haben möchte, z.B. für die Verbindung zu einem Gaming-PC. Oder man möchte in Zukunft weitere Repeater im DG in einem Mesh-Verbund einsetzen, dann kann der Repeater 3000 den Mesh-Datenverkehr über ein eigenes Frequenzband abfahren.

Nachteil des Repeater 3000, auf sehr kurze Distanzen ist das Potential für schnellste Verbindungen niedriger, da der Repeater 3000 keine Kanalbreiten von 160Mhz unterstützt. In der Praxis ist das aber meist irrelevant, da die meisten Endgeräte ihrerseits nur maximal 80Mhz Kanalbreite unterstützen.

Last but not least im Hinterkopf behalten, dass die von AVM beworbenen Datenraten immer brutto Datenraten sind, dort die maximalen und sich aus den Datenraten der einzelnen unterstützten Frequenzbänder summiert ergeben. Sprich netto werden, wenn es gut läuft, auf 5GHz Datenraten von ein paar hundert Mbit/s herauspurzeln, auf 2,4Ghz im zweistelligen Bereich.
JoBa
Chipspezies8472
Beiträge: 3
Registriert: Mo 7. Feb 2022, 08:30

Re: Welchen Fritz!Repeater

Beitrag von JoBa »

Hallo Mattusalem!

Danke für deine schnelle und umfangreiche Antwort!
Ja, der Gegenpart ist eine FritzBox 6490. Sie soll dann Mesh-Master sein. Zusätzlich zu dem eigentlich "privaten" WLAN soll auch das Gäste-WLAN über den Access Point verfügbar sein. Wenn beim Endgerät 20 MBit/s ankommen reicht das für Videostreaming noch immer dicke. Das einzige wobei es auf Latenz ankommen wird, ist Videotelefonie/-konferenz. Aber ansonsten fällt mir nichts ein.
Bei der Installation bieten sich zwei Optionen an:
  1. Im Flur vom DG Selbst: Das heißt theoretisch immer eine Wand in eins der Zimmer (Normaler Poroton, kein Stahlbeton). Hier können alle drei Repeater installiert werden.
  2. Im Dachboden: Alle Räume von oben durch Holzdecke. Hier macht meines Erachtens nur ein 3000 sind, da Steckdose nur im Verteilerschrank (Stahlblech) verfügbar.
Weitere Repeater sind im DG nicht vorgesehen und machen auch keinen Sinn. Hier geht es nur um die Versorgung von reinen WLAN Geräten, wie Handy, Tablet, Internetradio & Co. Vielleicht irgendwann mal einen Streaming Stick ... Für alles andere ist LAN verfügbar.

Grüße
JoBa
Mattusalem
Chipsocampa
Beiträge: 101
Registriert: Di 18. Jan 2022, 10:48

Re: Welchen Fritz!Repeater

Beitrag von Mattusalem »

Selbst bei Videotelefonie/-konferenz kommt es nicht auf die letzte Millisekunde an.

Da reicht dann der 1200AX Repeater oder der 2400 Repeater. Selbst der 1200 Repeater (ohne AX) reicht für 20Mbit/s netto in der Regel aus. Am Ende ist es somit der Preis gegenüber der etwas besseren Zukunftssicherheit des 1200AX Repeaters, welches den Ausschlag gibt.

Der beste Installationsort ist die Decke innerhalb des DG im Flur, dort kann sich das WLAN-Signal dann im oberen Drittel ausbreiten ohne Groß von Möbeln gedämpft zu werden. Ein etwas höher gelegene Steckdose sollte aber auch ok sein.

Was Du mit dem Repeater am Ende realisierst ist ein sogenannter WLAN-Access-Point. Sprich die Daten werden per Kabel zum Router abgeleitet und eine WLAN-Funkzelle wird aufgespannt. Für den Zweck könnte man auch über eine Fritz!Box 4040 nachdenken. Diese kann ebenfalls in einem entsprechenden Modus betrieben werden und die WLAN-Leistungsdaten entsprechen dem 1200 Repeater (ohne AX). Dafür könnten sich evtl. neue Installationsoptionen ergeben, wie z.B. der Dachboden mit einer nach unten gedrehten Fritz!Box 4040, da das WLAN ja entsprechend abstrahlen soll.
Antworten